Dialyse – auch ein psychologisches Problem

Um eine ausreichende Entgiftung zu erzielen, bedarf es in der Regel 3 Hämodialysen pro Woche, welche jeweils 4-5 Stunden dauern.

Das ist ein Kompromiss, welcher weltweit als Standard gilt, um für die Patienten die Nierenersatztherapie einigermaßen verträglich mit dem Alltagsleben zu gestalten. Da gesunde Nieren 24 Stunden pro Tag und 7 Tage pro Woche arbeiten, kann man sich leicht vorstellen, wie wenig im Vergleich dazu nur 12 Wochenstunden Dialyse sind.

Trotzdem ist das Hauptproblem des Betroffenen zunächst die psychische Belastung, den Weg in ein Dialysezentrum 3x / Woche zu gehen. Wir beobachten fast regelmäßig eine verständliche, starke innere Abwehr gegen den Dialysebeginn, denn „...dann muss ich ja immer kommen“.

Diese Bedenken der Patienten sollte auch von den Ärzten verstanden und begleitet werden. So wird so lange wie medizinisch verantwortbar mit allen medikamentösen Mitteln versucht, den Dialysebeginn hinauszuzögern. Mittlerweise gibt es auch Daten, welche die Richtigkeit eines späten (natürlich dennoch rechtzeitigen) Dialysebeginns belegen.

 

Um einen maximalen Erfolg zu erzielen, sind hier aber das ständige Arzt-Patienten-Gespräch und auch eine Aufklärung und Mitarbeit des Patienten wichtig.

Ist dann die Dialysetherapie nicht mehr abzuwenden, macht das bestehende Vertrauen es um vieles leichter, den nun völlig neuen Vorgang zu begreifen und schließlich anzunehmen.

Der Patient erkennt dann sehr schnell:

die Dialysebehandlung ist in der Regel körperlich unproblematisch zu ertragen (keine Schmerzen oder Übelkeit), man kann sogar die Zeit mit Zeitung lesen, Fernsehen oder online im Internet verbringen. Das wichtigste aber: die Dialyse bewirkt, dass es körperlich wieder bergauf geht: wieder mehr Appetit, Gewichtszunahme und Anteilnahme am Leben.

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